Besichtigung der Firma Weck am 11. März 2010

Einwecken – das Wort kennt jeder. Das zum Einmachen von Obst oder Gemüse benutzte  Einweckglas ebenfalls. Beide Begriffe stehen im Duden. Dass das dickwandige Glas mit dem Gummiring in dem Bonner Stadtteil Duisdorf hergestellt wird, wissen hingegen nicht so viele.
Der Arbeitskreis PR der Bonner Journalistenvereinigung (BJV) hat Kolleginnen und Kollegen zu einer Besichtigung der Firma Weck Glaswerk geladen.

Das Unternehmen gründeten Johann Weck und Georg van Eyck im Jahr 1900 in Wehr/Schwarzwald, wo sich heute noch das Mutterwerk befindet. Hergestellt werden die gläsernen Markenartikel aber ausschließlich in Bonn, und das seit 1950. Das Werk hat 224 Mitarbeiter und bildet Verfahrensmechaniker Glastechnik, Industriemechaniker, Elektrotechniker für Betriebstechnik sowie Industriekaufleute aus.

Rund 320 Millionen Gläser klirren pro Jahr über die Förderbänder der Fertigungshalle, etwa 120 verschiedene Sorten sind derzeit im Programm. Das größte lieferbare Glas fasst 2,5 Liter. Dicht an dicht auf Paletten gepackt und in Folie eingeschweißt warten sie dann darauf, mit Honig oder Nuss-Nougat-Creme, Apfelmus, Gurken oder Apfelmus gefüllt zu werden. Weit bedeutsamer als die klassischen Einmachgläser sind für den Umsatz nämlich Indrustriekonserven, erklärt Geschäftsführer Othmar Lösch, der die Journalisten durch sein Werk führt. Aber auch kleinere Schmuckgläser gehen derzeit gut, sagt Lösch, weil Gastronomen darin gerne Vorspeisen servieren. „Große Hotelketten bestellen auch schon mal 20 000 Stück.“

Das Duisdorfer Glas besteht aus mehr oder weniger regionalen Rohstoffen: Der Quarzsand kommt aus Frechen, der Kalk aus der Eifel, das Soda aus Rheinberg. Das Werk verwendet auch Altglas, das aus Sammelstellen in Koblenz und Dormagen geliefert wird. Private Firmen, wie die dort ansässigen, leeren die Container für weißes, braunes und grünes Glas und sortieren die Scherben peinlich genau nach Farben. Das ist wichtig, sonst hat das Weckglas am Ende womöglich einen Grünstich.

Die Technik des Einweckens dürfte den meisten Kolleginnen und Kollegen auch nach dem Besuch vor allem als Vokabel geläufig sein. Jetzt wissen sie aber, woher ihre Gurkengläser kommen – und dass vielleicht sogar eine Weißweinflasche aus dem eigenen Keller darin steckt.

Barbara Buchholz

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