Und am Ende wurde er „amtlich“
Bonner Begegnung mit einem Naturschutzbeauftragten

informierte Bonner Kolleginnen und Kollegen im Naturschutz-
gebiet Rodderberg. Photo: Erhard Schoppert-Moering
Was macht eigentlich ein Naturschutzbeauftragter? Unter diesem Motto hatte die Bonner Journalistenvereinigung zu einer „Bonner Begegnung“ mit Oliver Schall, dem Naturschutzbeauftragten für die Naturschutzgebiete Rodderberg, Kaolingrube Oedingen und Dächelsberg/Ließemer Berg in Wachtberg eingeladen. Der Diplom-Biologe war über 30 Jahre im Bundesumweltministerium als Referent für internationalen Arten- und Naturschutz tätig, davon sechs Jahre bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Entsprechend kompetent und engagiert informierte er die Bonner Journalistinnen und Journalisten bei einem Rundgang sehr anschaulich über Erdgeschichte, Flora und Fauna auf dem vor etwa 250.000 Jahren erloschenen Rodderberg-Vulkan. Dessen heute etwa 50 Meter tiefe kreisrunde Kratersenke mit einem Durchmesser von etwa 800 Metern ist als Trockenmaar noch deutlich zu erkennen - etwa 200 Meter über dem Meeresspiegel direkt gegenüber dem Drachenfels.
Oliver Schall ist einer von mehr als 50 Frauen und Männern, die ehrenamtlich für die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg Kreises in Sachen Naturschutz unterwegs sind. Voraussetzungen für dieses Ehrenamt sind ein polizeiliches Führungszeugnis, das Wissen über die Geschichte des Einsatzgebietes und dessen Natur. Naturschutzbeauftragte beraten auch alle, die etwas für den Natur- und Landschaftsschutz tun wollen, wie zum Beispiel durch die Anpflanzung von Streuobstwiesen oder die Pflege von Hecken oder Bäumen.
Dass es auch zum Alltag der Naturschutzbeauftragten gehört, Bürgerinnen oder Bürger auf mögliches Fehlverhalten hinzuweisen, erlebten die Kolleginnen und Kollegen hautnah, als Oliver Schall gegen Ende der eineinhalbstündigen Exkursion „amtlich“ wurde. Er wies eine Spaziergängerin freundlich darauf hin, dass es geboten sei, ihren Hund anzuleinen. Eine entsprechende Broschüre nahm die Dame schweigend entgegen. Die Naturschutzbeauftragten sind in der Regel an ihrem Dienstabzeichen zu erkennen und können sich mit einem Dienstausweis und einer Dienstmarke ausweisen. Neben freilaufenden Hunden gehören Wandernde oder Mountainbikes abseits ausgewiesener Wege zu den „Klassikern“ der Angesprochenen.
Erhard Schoppert-Moering
Photos: Erhard Schoppert-Moering
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Naturschutzbeauftragter Oliver Schall
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