Corporate Publishing: Neue Trends – neue Chancen

Journalismus – aber bitte nicht kritisch!

Im Bereich Corporate Publishing werden Milliardenbeträge umgesetzt. Die Agentur muehlhausmoers, Köln, und der corps Verlag, Düsseldorf, decken alle Segmente im CP Bereich ab, so die beiden Referenten Karsten Mühlhaus, Geschäftsführer, und Wilfried Lülsdorf, geschäftsführender Chefredakteur. Bei der Veranstaltung „Corporate Publishing: Neue Trends und neue Chancen“ der Bonner Journalistenvereinigung am 1. Februar 2012 erläuterten sie den etwa 25 TeilnehmerInnen im Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) die beiden Geschäftsmodelle Agentur- und Verlagsmodell und ihre Anforderungen an fest angestellte Redakteure und freie Journalisten.

Die Redaktionen unterscheiden sich vor allem in der Aufgabenzuteilung. Während die Redaktion im corps Verlag ausschließlich für das Texten zuständig ist, haben die Redakteure bei muehlhausmoers auch organisatorische Aufgaben und briefen die Freien. Die Qualität der Texte steht jedoch bei beiden an vorderster Stelle. „Wir betreiben Journalismus, aber keinen kritischen oder investigativen“, sagte Mühlhaus. Bei den freien Zulieferern erwarten sie Themenideen, Technikaffinität und insbesondere Fach- und Spezialwissen. Suchmaschinen optimiertes Texten, Kenntnisse in Grafikprogrammen und Redaktionssystemen seien von Vorteil.

Die Zukunft gehöre den freien Journalisten, die Texte, Fotos und Clips liefern könnten. Und man sollte – wie bei jeder Bewerbung – gut vorbereitet sein, sich am besten mit Ideen für ein passendes Medienprodukt einbringen. Zudem erwarten sie eine Renaissance der Fotografie, bedingt durch die modernen visuellen Medien. Bei der journalistischen Freiheit sei man in Agenturen von „gut geführt bis total an der Leine“, sagte Lülsdorf. Dafür aber habe man eine Menge mehr an Möglichkeiten, die sich die Kaufzeitschriften finanziell nicht mehr leisten könnten. „In der Spitze sind wir besser“, ist Lülsdorf überzeugt. Die CP Branche habe das „Schmuddelkind-Image“ abgelegt.

Anne Altmann